Als Influencer nach Dubai auswandern

Sonne, Meer, Glamour, eine glorreiche Skyline und keine Besteuerung: das verbinden viele Menschen mit Dubai. Viele träumen auch davon, in das luxuriöse Paradies des Nahen Ostens zu ziehen und vom Leben als Influencer zu profitieren. Deutsche Influencer und Promis wie Bushido, Fiona Erdmann, Sami Slimani, Paola Maria, Team Harrison, Georgina Fleur und Capital Bra leben bereits dort. Nun hat die Regierung von Dubai 2021 die Steuerreform verabschiedet, die einige wichtige Änderungen mit sich bringen wird. Insbesondere geht es um die Themen Steuerwohnsitz und Körperschaftssteuer. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Steuerform in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und was diese für Influencer bedeutet.

Steuerwohnsitz nach den neuen Gesetzen der VAE

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben neue Regeln für den Steuerwohnsitz eingeführt und damit eine bedeutende Änderung vorgenommen. Bisher gab es keine klare Definition dessen, was als Steuerwohnsitz gilt. Doch das hat sich nun geändert. VAE-Residents können nun online ein Steuerzertifikat beantragen. Dies war vorher nur mit einem Nachweis einer Wohnung in VAE und einem Aufenthalt von über 183 Tagen möglich.

Für Auswanderer aus Hochsteuerländern sind das gute Neuigkeiten, denn dadurch können sie ihrem Heimatland den neuen Steuerwohnsitz einfacher nachweisen. Deutsche und Österreicher benötigen dieses Zertifikat aktuell zwar nicht, es kann jedoch Probleme bei der Rückkehr nach Deutschland beseitigen.

Wann wird ein Steuerwohnsitz ausgelöst?

Ein Steuerwohnsitz wird nun schon dann ausgelöst, wenn eine dauerhaft verfügbare Wohnung in den VAE vorhanden ist, unabhängig davon, ob sie gemietet oder im Eigentum ist. Auch ein Aufenthalt von 90 Tagen bei Existenz einer Aufenthaltserlaubnis oder lokalen Unternehmungen führt zum Steuerwohnsitz.

Zudem sind Personen, die sich für mindestens 183 Tage in den VAE aufhalten, grundsätzlich steuerpflichtig. Diese Änderungen haben eine große Auswirkung auf viele Personen, die nun unerwartet steuerpflichtig werden.

Nur wenn Sie dauerhaft in Hotels leben, können Sie sich bis zu einer gewissen Anwesenheitsdauer als Resident (3 Monate) oder Nicht-Resident (6 Monate) in den VAE aufhalten, ohne einen Steuerwohnsitz auszulösen. Es ist jedoch zu beachten, dass eine lokale Geschäftstätigkeit trotzdem zur Unterstellung eines Steuerwohnsitzes führt. Wer jedoch nur alle 180 Tage einmal einreist, kann die Auslösung eines Steuerwohnsitzes weiterhin einfach vermeiden.

Doppelbesteuerungsabkommen

Für Deutsche, die einen Steuerwohnsitz in den VAE anstreben oder bereits haben, sind Doppelbesteuerungsabkommen von großer Bedeutung. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass diese Abkommen tatsächlich greifen, um mögliche Steuerprobleme zu vermeiden. Wenn ein DBA mit dem aktuellen Steuerwohnsitz besteht, führt ein Aufenthalt von 90 Tagen oder der Besitz einer Wohnung in Dubai nicht zum Steuerwohnsitz. Eine Gefahr besteht erst nach einem Aufenthalt von mehr als 183 Tagen. Deutsche, die in den VAE leben und irgendwann in ihr Heimatland zurückkehren möchten, sollten prüfen, ob das DBA zwischen den beiden Ländern ihre Steuerpflichten regelt und welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen.

Körperschaftssteuer

Was hat es nun mit der Einkommenssteuer auf sich? Bleibt Dubai weiterhin einkommenssteuerfrei? Die Antwort ist Ja und Nein. Offiziell gibt es keine Einkommenssteuer in den Emiraten und es ist auch keine geplant, aber die Einführung einer Körperschaftssteuer von 9% kann dazu führen, dass auch persönliches Einkommen versteuert werden muss, sofern es gewerblich ist. Einige Besitzer von Freezone-Firmen glauben fälschlicherweise, dass sie von dieser Steuer befreit sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Selbstständige in Dubai sein Einkommen versteuern muss - auch nach den gleichen Maßstäben wie eine Kapitalgesellschaft.

Die neue Körperschaftssteuer in den VAE bringt jedoch gute Neuigkeiten für kleine Unternehmen und Selbstständige. Ein Freibetrag von knapp 100.000€ entlastet sie von Steuerzahlungen. Doch das ist nicht die einzige positive Veränderung: Gehälter und Kapitalerträge bleiben ebenso steuerfrei wie Dividenden und andere Arten von Kapitalerträgen. Firmen, die Dividenden von Tochtergesellschaften erhalten, profitieren ebenfalls von dieser Regelung. Allerdings betrifft die Steuer nur diejenigen, die Unternehmen tatsächlich von Dubai aus kontrollieren.

Das bedeutet jedoch nicht nur, dass Einzelunternehmer vor Ort und Gesellschafter von Freezone- und Mainland-Firmen davon betroffen sind. Auch Unternehmen im Ausland sind von der potentiellen Steueränderung betroffen, sofern ein Steuerwohnsitz vorliegt.

Welche Auswirkungen hat die Steuerreform auf Influencer, die in Dubai leben?

In den letzten Jahren erfreute sich Dubai großer Beliebtheit bei Influencern aus Deutschland wie Sarah Harrison oder Fiona Erdmann. Die Stadt ist ein Paradies für tolle Fotos und bietet unzählige Möglichkeiten für Kooperationen. Mit der Steuerreform hat sich die Situation für Influencer, die in Dubai leben, verändert. Um vor Ort arbeiten zu dürfen, benötigen sie eine Influencer Lizenz, die sie online beantragen können. Sie müssen dabei eine Summe von etwa 3.500 Euro im Jahr aufbringen und sich verpflichten, positive Werbung für das Emirat über ihre Social Media Kanäle zu machen. Doch wie sieht es mit den Steuern für Influencer in Dubai aus, bleiben ihre Einnahmen weiterhin steuerfrei oder ist es für sie an der Zeit "Tschüss Dubai" zu sagen?

Amerikanische LLC als Lösung

Die LLC kann eine gute Rechtsform für Influencer in Dubai sein, damit diese auch weiterhin Ihre Einnahmen steuerfrei erhalten können. Wer als Unternehmer plant, seinen Wohnsitz in Dubai zu nehmen, könnte sich für eine amerikanische LLC als internationale Lösung entscheiden. Diese ist in der Regel unkomplizierter als andere Varianten und wird häufig mit einer VAE-Aufenthaltsgenehmigung kombiniert. Vor allem für jene, die länger in Dubai bleiben möchten, ist es sinnvoll, eine inaktive Freezone-Company zu gründen und das Business über die LLC abzuwickeln.

Für Menschen mit geringem Einkommen können Freezones eine attraktive Option sein, da in vielen Fällen keine Steuern anfallen. Allerdings fällt die Buchhaltung und Steuererklärung auch hier ins Gewicht. In manchen Fällen kann es aber sinnvoll sein, den Steuerwohnsitz zu verlegen und zum Beispiel eine LLC in Dubai zu nutzen. Auf diese Weise kann man verhindern, dass man in Deutschland eingeschränkter Besteuerungspflicht unterliegt. Aber welches Steuerrecht gilt dann für die LLC?

In der Regel besteuert Dubai die LLC nicht, wenn ein Steuerwohnsitz existiert, doch es ist zur Zeit noch unklar ist, wie strikt die Emirate den Ort der effektiven Geschäftsführung durchsetzen oder wie sie die LLC steuerlich behandeln.

Fazit

Alles in allem hat die LLC sicherlich ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen. Influencer, die ein Unternehmen gründen wollen, sollten das mit diesem Vorhaben verbundene Risiko in Bezug auf die Besteuerung bedenken. Wenn die Einkünfte 100.000 € übersteigen, kann die Besteuerung von 9 % erheblich sein. Es ist ratsam, mehrere Optionen zu vergleichen und sorgfältig abzuwägen, ob eine steuerliche Ansässigkeit in Dubai im Vergleich zu einer Nichtansässigkeit sinnvoll ist. Sollten Sie sich noch unsicher über das Steuersystem in Dubai haben, können Sie sich gerne auf unserer Website informieren. Möchten Sie ihre ganz individuelle LLC bestellen, können Sie das hier tun.

 
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