Bargeldabschaffung: Kommt es bald zum Bargeldverbot in Deutschland?
Die Digitalisierung schreitet voran und macht auch vor unserem Geld nicht Halt. Immer mehr Belange des täglichen Lebens werden digital abgewickelt: Gehalt, Miete, Strom und Einkäufe im Internet. Es liegt auf der Hand, dass Münzen und Scheine im Portemonnaie bald der Vergangenheit angehören könnten.
Ein Abschied vom Bargeld hätte sicherlich Vorteile wie z.B. geringere Kosten und mehr Sicherheit vor Kriminalität. Aber ist das die ganze Wahrheit? Es gibt Zweifel daran, dass eine Welt ohne Bares tatsächlich ehrlicher wird. Die Diskussion über eine mögliche Abschaffung des Bargelds in Deutschland verläuft kontrovers.
Gerade in Zeiten der Corona-Krise, wo kontaktloses Bezahlen zur Normalität geworden ist, wird die Idee der Bargeldabschaffung immer wieder diskutiert. Ein Blick über die Grenzen hinaus zeigt, dass Nordeuropa bereits auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft ist.
Besonders die skandinavischen Länder, allen voran Schweden, sind Pioniere im bargeldlosen Leben. Dort werden mittlerweile über 80 % aller Zahlungen ohne Bargeld durchgeführt, im Einzelhandel sogar fast 95 %. Deutschland hinkt da noch etwas hinterher - hier werden immerhin noch 58 % der Bezahlvorgänge bar abgewickelt.
Kommt die Abschaffung des Bargeldes auch in Deutschland an? Wenn ja, wann und wie? Was sind die Folgen, wer sind die treibenden Kräfte?
In diesem Artikel widmen wir uns all den Fragen, welche Vor- und Nachteile die Bargeldabschaffung hat und zeigen, wie man sich dagegen schützen kann.
Warum will man das Bargeld abschaffen?
Seit Beginn der Corona-Pandemie kursierten Gerüchte darüber, dass Bargeld das Virus übertragen könne. Dabei gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege für diese Behauptung. Trotzdem wirbt die kontaktlose Bezahlmethode noch immer mit Aufklebern für ihre Sicherheit. Gleichzeitig hat die deutsche Bundesregierung den Paragrafen 16a im Geldwäschegesetz eingeführt. Dieses Gesetz verbietet es, Immobilien, Grundstücke, Häuser und Wohnungen in bar, Gold oder sogar Kryptowährungen zu zahlen und soll angeblich gegen Geldwäsche vorgehen. Doch der eigentliche Grund der geplanten Bargeldabschaffung ist die Kontrolle und Überwachung aller Bürger.
Die Europäische Zentralbank hat angekündigt, bis 2024/25 den digitalen Euro einführen zu wollen. Dieser Schritt ist Teil eines weltweiten Trends, bei dem sämtliche Notenbanken an digitalen Währungen arbeiten. Für die Zentralbanken sind die Vorteile auf der Hand: Eine digitale Währung ist schneller und einfacher zu handhaben als Bargeld. Für uns Bürger gibt es jedoch Nachteile, da unsere finanziellen Transaktionen dann problemlos überwacht werden können.
Bisher haben nur die Banken Einsicht in unsere Transaktionen. Eine Weitergabe der Daten an Dritte ist verboten. Doch mit der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung könnte dieses Problem gelöst werden. Jeder Bürger in der EU hätte dann ein digitales Konto direkt bei der EZB (Europäische Zentralbank). Die Notenbanken werben schon jetzt mit zahlreichen Vorteilen wie Sicherheit, Praktikabilität und Effizienz. Allerdings hat jede Medaille bekanntlich zwei Seiten. Im Gegenzug müsste man als Kunde damit rechnen, dass jegliche Transaktionen komplett transparent und nachvollziehbar sind.
In welchen europäischen Ländern herrscht bereits das Bargeldverbot?
Dänemark ist zweifellos ein Vorreiter im Bereich bargeldloser Zahlungen innerhalb der EU. Laut der dänischen Nationalbank werden nur noch etwa 25% aller Transaktionen des Landes mit Münzen und Scheinen bezahlt. Insbesondere Zahlungen per Kreditkarte und Smartphone erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Dänen, die sich über den Komfort dieser Zahlungsmethoden freuen. Es ist sogar bekannt, dass einige Dänen ein komplett bargeldloses Leben führen.
Der Vorreiter ist jedoch Schweden. Es könnte bald das erste bargeldlose Land der Welt werden, wenn sich nichts Entscheidendes ändert. Ein Viertel der Einwohner nutzt bereits nur noch einmal in der Woche Münzen und Scheine. Es gibt nur noch wenige Bankfilialen, die Bargeld auszahlen. Nur 1 % der Wirtschaftsleistung des Landes beruht auf Bargeld. Es wird prognostiziert, dass bis 2030 auch der letzte Rest des Bargelds verschwinden könnte.
Für wen hätte das Bargeldverbot positive Folgen?
Die Antwort ist einfach: die bereits erwähnten Zentralbanken, aber auch FinTechs.
Die Zentralbanken würden an Macht gewinnen, da sie den Leitzins festlegen, an dem sich alle anderen Kreditinstitute orientieren müssen.. Die Höhe des Leitzinses hat einen direkten Einfluss auf die Zinssätze, die Privatpersonen für ihre Konten erhalten. Sinkt der Leitzins in den negativen Bereich, müssten Kunden sogar Strafzinsen zahlen, wenn sie ihr Geld anlegen möchten.
Die Umsetzung solcher Maßnahmen gestaltet sich aktuell jedoch als schwierig aufgrund der Möglichkeit für Kontoinhaber, ihr Geld jederzeit abheben und es in Tresoren sicher aufbewahren zu können. Eine mögliche Bargeldabschaffung würde die Verwirklichung solcher Maßnahmen erleichtern und somit niedrige oder sogar negative Leitzinsen fördern.
Es gibt auch keinen Zweifel daran, dass die FinTech-Branche von der Abschaffung des Bargelds stark profitieren würde. Der Begriff FinTech steht für neue und innovative Ideen im Bereich der Finanzdienstleistungen, die oft von Start-Ups entwickelt werden und neue Zahlungsarten entwickeln oder bestehende Prozesse verbessern. Dazu zählen Kreditkarten-Anbieter, Bezahl-Apps und Anbieter elektronischer Zahlungssysteme wie E-Wallets oder Mobile Payment-Technologien.
Eine Bargeldabschaffung würde die FinTech-Branche noch stärker in den Fokus rücken, da es für die Unternehmen einfacher wäre, ihre Zielgruppe zu erweitern und mehr Nutzer für ihre Technologien zu gewinnen.
Die Nachteile einer Abschaffung
Doch nicht jeder ist von der Abschaffung des Bargelds begeistert. Immer mehr Menschen befürchten Blackout-Szenarien, in denen weder elektronische Zahlungen noch Bargeld möglich sind. In solchen Situationen kann eine zu Hause aufbewahrte Notreserve aus Bargeld oder sogar Gold und Edelmetallen hilfreich sein.
Viele Menschen (vor allem Deutsche) befürchten, dass mit der Abschaffung des Bargeldes ihre persönliche Freiheit eingeschränkt wird. Sie möchten selbst entscheiden können, ob sie bar oder mit Karte zahlen möchten. Ein weiterer Aspekt, der gegen die Abschaffung des Bargelds spricht, sind die Transaktionskosten im Einzelhandel. Besonders bei kleineren Umsätzen macht der Händler damit keinen guten Schnitt. Daher sieht man oft Schilder mit der Aufschrift „Keine Kartenzahlung“.
Eine bargeldlose Welt ist eine Bedrohung für die Privatsphäre und die Sicherheit im Netz. Denn wenn wir nur noch bargeldlos bezahlen, werden alle unsere Transaktionen in Datenbanken gespeichert und können von Dritten eingesehen werden. Das wiederum kann zu einer höheren Cyberkriminalität führen. Im Gegensatz zu den Befürwortern der Bargeldabschaffung, sind die Kritiker davon überzeugt, dass die Kriminalitätsrate gleich bleiben oder sogar noch ansteigen wird. Statt klassischer Banküberfälle wird sich die Kriminalität dann in die virtuelle Welt verlagern, was vermehrt zu Hackerangriffen auf persönliche Daten und Online-Währungen führen könnte.
Letztlich würden wir die Kontrolle über unser eigenes Geld verlieren. Die Banken würden dann die volle Macht haben und man müsste sein gesamtes Vermögen den Geldinstituten anvertrauen. Dies könnte zu Problemen führen, wenn es beispielsweise Negativzinsen gibt und Verbraucher ihr Geld nicht aus dem System abziehen können.
Vorteile von Bargeld
Bargeld ist und bleibt in Deutschland ein beliebtes Zahlungsmittel. Eine Umfrage der Verbraucherzentrale bestätigt dies und zeigt, dass mehr als ein Drittel der Befragten aus Kontrollgründen gerne Bargeld verwenden. Auch die persönliche Freiheit bezüglich der Bezahlungsmethode spielt eine große Rolle. Gewohnheit sowie eine allgemeine Befürwortung von Bargeld als Zahlungsmittel tragen ebenfalls zur Beliebtheit bei.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Bargeld auch für Kinder von großer Bedeutung ist, da es der erste und oft einzige Weg ist, um frühzeitig Erfahrung mit dem Umgang mit Geld zu sammeln und am Wirtschaftsleben teilzunehmen. Außerdem hat eine Auszahlung in bar den Vorteil, dass keine Gebühren anfallen, die bei elektronischen Bezahlmöglichkeiten beispielsweise im Ausland üblich sind. Letztendlich bleibt Bargeld das einzige Zahlungsmittel, das allen Bürgern unabhängig von ihrem Bankkonto zur wirtschaftlichen Teilhabe verhilft.
Wie kann man sich dagegen schützen?
Wer schleichende Enteignung von Geldvermögen oder Überwachung befürchtet, der sollte über die Beantragung einer LLC nachdenken. Dabei handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft mit steuerrechtlicher Einordnung als Personengesellschaft in den USA. Eine LLC ist eine sehr attraktive Option für Menschen, die nach einer Möglichkeit suchen, ihr Vermögen effektiv aufzubauen und gleichzeitig zu schützen. Diese Gesellschaftsform bietet einen vollständigen Schutz der Privatsphäre und sorgt dafür, dass Mandanten nicht in öffentlichen Handels- und Transparenzregistern erscheinen. Somit könnte ihre Privatsphäre bei einer Bargeldabschaffung vollständig geschützt werden.
Dabei empfehlen wir Ihnen ein US-Geschäftskonto für ihre LLC bei der Neobank Mercury zu eröffnen. Eine Neobank ist besonders praktisch, wenn Ihr Wohnsitz sich in einem anderen Land befindet. Darüber hinaus gibt Ihnen ein Bankkonto in den USA doppelte Sicherheit, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine Bargeldabschaffung dort ankommt.
Fazit
Über die Abschaffung des Bargelds und die Gründe dafür wird schon seit geraumer Zeit diskutiert. Es ist unbestreitbar, dass bestimmte Interessengruppen von einer bargeldlosen Gesellschaft profitieren würden, was in vielen Kreisen Unbehagen ausgelöst hat. Zwar gibt es noch keine verlässliche Antwort auf die Frage, ob das Bargeld letztendlich abgeschafft wird oder nicht, doch ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger informiert bleiben. Für diejenigen, die sich Sorgen über einen möglichen Verlust ihrer Freiheit oder den Schutz ihres Vermögens machen, könnte die Gründung einer LLC eine sehr gute Lösung sein. Unabhängig davon, wie die Entscheidung über die Abschaffung des Bargelds in Deutschland ausfallen wird, ist klar, dass man sich der Risiken bewusst sein sollte.